Unsere Geschichte

Jeder Moment zählt. Beweis dafür ist unser Hotel und unsere Familiengeschichte.

Das Hotel

Das Design-Apartmenthotel und Restaurant Neiburgs befindet sich im Besitz der Familie Neiburgs, in einem Denkmal der Jugendstil-Architektur im Herzen der Altstadt (Vecrīga) gleich neben dem Dom von Riga. Die lettische Nationaloper und das Ballett, die besten Konzertsäle und Museen, sind nur fünf bis zehn Minuten zu Fuß entfernt. Von den Fenstern des Hotels hat man einen herrlichen Blick über die Altstadt und den Düna Fluß.

Das Gebäude wurde zu einem Hotel unter Berücksichtigung des architektonischen Erbes und mit der Sorge um das Wohl der Gäste in jedem Apartment gestaltet. Wo immer möglich, wurden die ursprünglichen Details des Gebäudes erhalten - Naturholzparkett, Wand- und Deckendekorationen, Fenster, Treppengeländer und Türen. Ornamente, die bei Renovierung der Innenräumen des Hauses gefunden wurden, wurden für die Dekoration der Räumlichkeiten verwendet.

Historische Elemente werden durch sorgfältig ausgewählte Designmöbel und Einrichtungsgegenstände ergänzt - einzigartige Kronleuchter von Moooi Dear Ingo im Restaurant, beeindruckende Dekenbeleuchtung von Zava Ociu, Sessel von Ligne Roset und restaurierte Thonet Möbel in der Bibliothek, Lampen von Artemide in den Apartments und öffentlichen Bereichen.

Die Apartments und Konferenzräume sind mit Originalgrafiken von Katrīna Neiburga ausgestattet, einer Video- und Installationskünstlerin, Bühnenbildnerin und Filmregisseurin aus der Familie Neiburgs. Im Restaurant hängen großformatige Fotografien ihres Sohnes, Antons Georgs Grauds.

Die geräumigen und hellen Apartments verfügen über eine Kitchenette mit Elektroherd, Mikrowelle und Wasserkocher. Die 2-Zimmer Suiten sind ausgestattet im Schlafzimmer und Wohnzimmer jeweils mit einem Flachbildfernseher. Die geräumigen Badezimmer haben angenehme Fußbodenheizung.

Natürliches Licht und viel Platz, moderner Komfort und persönlicher Service ermöglicht es unseren Gästen, jeden Moment im Hotel Neiburgs in vollen Zügen zu genießen.

Rekonstruktion

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Verstaatlichung des Familienbesitzes Neiburgs wurde dieses 1903 erbaute Jugendstil-Mietshaus bis zur Unkenntlichkeit umgebaut.

Im dritten Stock wurde ein "Business Hotel" (nummerierte Zimmer) für sowjetische Funktionäre eingerichtet, die aus anderen Teilen Lettlands anreisten. Die restlichen Wohnungen wurden zu Gemeinschaftswohnungen. 22 Familien wurden in 13 Wohnungen untergebracht, und zu diesem Zweck wurde der ursprüngliche Grundriss des Hauses vollständig zerstört. Die Räume wurden durch neue Trennwände geteilt, einige Türöffnungen wurden vermauert, während an anderen Stellen neue Türen kamen. Mehre Familien mussten sich eine Küchen teilen. Im Erdgeschoss wurde das Bierrestaurant "Pie Kristapa" eröffnet, das zu einem typischen Beispiel der sozialistischen Restaurantkultur wurde. Trotz der Tatsache, dass es ähnlich wie andere sowjetische Restaurants alles andere als überfüllt war, wurde der Eintritt entweder durch Bestechung des Türstehers oder durch Zugehörigkeit zur sowjetischen Nomenklatura garantiert.

Das Gebäude wurde nicht nur in Büchern verewigt, die der Architektur und den Kulturdenkmälern von Riga gewidmet sind, sondern auch in sowjetischen Filmen. Das Gebäude entsprach den sowjetischen Vorstellungen, wie ein westliches kapitalistisches Umfeld aussehen sollte. Es diente als Kulisse für Szenen, die in verschiedenen westeuropäischen Städten stattfanden.

Die späten 1980er-Jahre brachten Veränderungen in die Sowjetunion. Das Restaurant “Pie Kristapa” wurde zu einem Ort, an dem sich häufig bekannte Befürworter der freien Marktwirtschaft und des nationalen lettischen Erwachens versammelten.

Nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands wurden auch die vor dem Zweiten Weltkrieg bestehenden Eigentumsrechte wiederhergestellt, und die Erben des Bauunternehmers Ludvigs Neiburgs konnten die beschlagnahmten Eigentümer zurückfordern.

Zwischen den in Lettland und im Exil lebenden Erben entstand wieder eine Verbindung. Zusammen entstand die Idee, im vor 100 Jahren erbauten Gebäude ein Hotel und Restaurant zu eröffnen.

Gleich zu Beginn hatten die Eigentümer eine klare Vorstellung davon, wie das neue Hotel gestaltet werden sollte - helle und geräumige Zimmer, in denen das historische Erbe und der Jugendstil mit modernem Design und Komfort kombiniert ist, um eine friedliche und ruhige Atmosphäre und Gemütlichkeit zu schaffen.

Das Hotel wurde vom Architekten Artūrs Lapiņš entworfen. Andrejs Andersons, ein in Australien lebender Architekt und einer der Nachkommen von Ludwig Neiburg, war an der Entwicklung des Skizzenprojekts beteiligt. Das Innendesign wurde von der Architektin Iveta Cibule entwickelt.

Das Restaurant Neiburgs wurde im Sommer 2009 eröffnet und das Hotel im Frühjahr 2010.

Die Familie Neiburgs

Das Hotelgebäude erinnert nicht nur an die Geschichte der Familie Neiburgs, sondern auch an die Stärkung des Selbstbewusstseins der lettischen Nation und die Geburt eines unabhängigen lettischen Staates.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Leibeigenschaft in Teilen der Ostseeprovinzen des Zareinreichs Russlands abgeschafft. Das trug zu einem Zustrom der Landbevölkerung in die rasch wachsenden Städte bei. Bildung war nun auch lettischen Kindern und Jugendlichen vom Land zugänglich. Neue Fabriken und Wohnhäuser wurden gebaut, die neuen unternehmungslustigen Stadtbewohner wurden zu wohlhabenden Familien.

Zu dieser Zeit kam auch Ludvigs Neiburgs (1871-1948) mit seiner Mutter vom Land in die Stadt. Sie erreichten Riga mit einem Boot, mit dem Heu transportiert wurde.

Nachdem Ludvigs Neiburgs das Maurerhandwerk erlernt hatte, wurde er einer der bekanntesten Bauherren und zu einem der ersten Unternehmer lettischer Herkunft. Er beaufsichtigte auch den Bau des heutigen Hotels Neiburgs, das vom bekannten Deutschbalten Architekten Wilhelm Bokslaff (1858-1945) entworfen wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg und der Revolution in Russland entstanden in vielen Teilen Europas Nationalstaaten. So erlangten auch westliche Gebiete des russischen Reiches Unabhängigkeit - Letten, Litauer und Esten gründeten ihre Staaten.

Ludvigs Neiburgs war auch im wahrsten Sinne des Wortes aktiv am Aufbau des neuen lettischen Staates beteiligt. Sein Unternehmen baute wichtige öffentliche Gebäude von nationaler Bedeutung und verhalf auch, Träume von privaten Unternehmern zu verwirklichen.

Das Gebäude des Finanzministeriums in der Altstadt, der Drei-Sterne-Turm auf der Burg von Riga, das Denkmal für den Friedhof der Brüder, das klinische Universitätskrankenhaus Pauls Stradiņš in Pārdaugava, Zuckerfabriken in Krustpils, Jelgava und Liepāja, sowie die zu damaligen Zeiten technologisch einzigartige Brücke über den Gauja Fluss in Sigulda - dies sind nur einige Beispiele der Arbeiten Ludvigs Neiburgs.

Der Zweite Weltkrieg und der Verlust der Unabhängigkeit Lettlands unterbrachen die Arbeit. Ludvigs Neiburgs starb 1948 in seinem Landhaus in großer Bescheidenheit. Das Schicksal der fünf Kinder war hart - eins wurde in ein sibirisches Gulag verschleppt, eins deportiert und zwei wanderten in das Exil aus. Seine Frau Alma Neiburg lebte lange Zeit in Unwissenheit über das Schicksal ihrer Kinder. Das Eigentum von Ludwig Neiburg wurde verstaatlicht. Viele Mitglieder der Mittelschicht und der Intelligenz wurden entweder nach Sibirien deportiert oder waren ausgewandert. In ihren verlassenen Wohnungen richtete der Sowjetstaat Gemeinschaftswohnungen ein, in denen häufig fünf bis sechs Familien untergebracht wurden, dien eine gemeinsame Küche und ein gemeinsames Bad nutzten.

Ludvigs Neiburgs Besitz wurde erst in den 1990er-Jahren nach der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Lettlands von seinen Erben zurückerhalten. Um die Immobilien zu verwalten, wurde die Firma “Neiburgu Īpašumi” gegründet. Fast 100 Jahre nach Fertigstellung des Gebäudes in der Altstadt, beschlossen die Erben Neiburgs, dies in ein Hotel mit dem Namen seines Erbauers umzuwandeln.

Architecture

Das Erbe des Jugendstils

Das vom deutschbaltischen Architekten Wilhelm Bokslaff (1858–1945) entworfene Gebäude mit der reich verzierten Jugendstilfassade wurde nicht für ein Hotel erbaut. Es war ein typisches Wohngebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert mit kleinen Läden im Erdgeschoss, wo Alltagswaren verkauft wurden - von Obst und Gemüse bis hin zu Kerosin. In den oberen Etagen befanden sich Mietwohnungen. Es gibt über 800 Jugendstilgebäude in Riga, die sich zum größten Teil im Stadtzentrum befinden, doch das Neiburger Haus gehört zu einem der einzigen und ältesten in der Altstadt.

Obwohl erst das Jahr 1904 der offizielle Ausgangspunkt der Jugendstilarchitektur Rigas gilt, errichtete Ludvigs Neiburgs sein Gebäude ein Jahr zuvor und spiegelte in der Fassade den gleichen eklektischen Jugendstil, der in späteren Beispielen dieses meist aus Deutschland importierten Stils in Riga zu finden ist.

In den folgenden Jahren, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914, wurde dieser eklektische Stil allmählich durch den "senkrechten" Jugendstil oder dem sogenannten “Warenhausstil” und dann durch den national-romantischen Jugendstil ersetzt, der eng mit der finnischen Architektur dieser Zeit verwandt war.

Das Gebäude des Jahres in Lettland

2009

1. Platz in der Kategorie Restauration, Rekonstruktion eines Gebäudes für die Bedürfnisse eines Hotels.

Jahrespreis in Innenausstattung

2010

1. Platz - Hotel und Restaurant Neiburgs.